Zwangsgedanken und Zwänge
endlich verstehen und auflösen

Rituale, Gewohnheiten, Marotten oder Zwang?

Jeder hat seine persönlichen Rituale, Marotten oder sogar Tics. Auch ich habe solche. Ohne meinen morgendlichen Kaffee im Wintergarten auf der Récamiere fängt ein Tag bei mir nicht gerade gut an. Wenn ich aus dem Haus gehe, kontrolliere ich meine Terrassentür gerne auch schon 2-3x, dito mein Auto per Fernbedienung, ob es wirklich abgeschlossen ist.

Mit diesen Ritualen/Tics kann ich gut leben, auch wenn ich mich schon manchmal frage, ob sie nicht übertrieben sind. Ich schüttle dann den Kopf über mich, aber es belastet mich nicht.

Diese Marotten wären jedoch deutlich belastender, wenn Sie öfter stattfinden würden bzw. sich ausweiten.

Ich kann mich auch noch gut daran erinnern, dass ich vor vielen Jahren in einem Konzert in der Philharmonie in Berlin saß und mir einfiel, dass das Bügeleisen noch angesteckt war. Meine Nachbarin hat mich dann „gerettet“ und ich hatte danach wochenlang ein besonderes Augenmerk auf mein Bügeleisen, wenn ich meine Wohnung verlassen habe, selbst wenn ich vorher nicht gebügelt hatte. Irgendwie stand das dann stellvertretend für mein extremes Sicherheitsbedürfnis beim Verlassen die Wohnung.

Dieser „Bügeleisen-Gedanken“ wurde eine ganze Weile zum Selbstläufer, besonders wenn dazu noch Stress oder viele andere unangenehme Gedanken kamen. Kontrolle bringt vermeintlich Sicherheit und beruhigt Ängste.

Gerade wer ein ängstlicher oder unsicherer Mensch ist, der auch noch stark von Selbstzweifeln geplagt wird, kann schon mal Zwänge entwickeln.

Ich hatte auch in jüngeren Jahren eine Phase der Zwangsgedanken, die mir mehr zu schaffen gemacht hat – hier mehr dazu!

Unsicherheit und Ängste - Angststörung – Zwangsgedanken

Menschen, die Zwänge und Zwangsgedanken beschreiben, versuchen häufig, durch das Vermeiden von unerlaubten Gedanken oder das Ausführen von Handlungen Unglücke oder Katastrophen abzuwenden. 

Diese Menschen haben Angst oder sind sehr unsicher und wollen sich durch Kontrolle und Verantwortung schon im Vorfeld von einer Schuld befreien, die vielleicht eintreten könnte.

Zwänge beginnen oft mit Zwangsgedanken, die dann in der Regel um die folgenden Bereiche kreisen:

  • Schmutz und Verseuchung
  • Ordnung und Chaos
  • Religion und Magie
  • Sexualität
  • Aggression und Gewalt

Extrem belastend und überaus häufig sind Gedanken, man können sich oder jemand anderes etwas antun.

Manchmal tröstet da die Info, dass diese Hirngespinste praktisch nie in die Tat umgesetzt werden, denn Zwänge sind absolut keine unabwendbare Folge von Zwangsgedanken.

Der Zwang als Lösungsstrategie

Menschen handeln unterschiedlich, wenn Sie von Ängsten und Unsicherheiten gequält werden. Die einen gehen in die Vermeidung, d. h. sie vermeiden die Angst machenden Situationen und Dinge z.B. Aufzug fahren.

Die anderen nehmen als Lösungsstrategie etwas aktiv gegen Ihre Unsicherheit und Ängste zu tun. Damit bekommen Menschen mit Zwängen wieder mehr Kontrolle über den eigenen Kopf. So nervig, belastend und zeitaufwändig der  Wiederhol-, Zähl-, Ordnungs- oder Waschzwänge auch sein mögen, so sehr helfen sie dem Betroffenen auch, sich wieder besser zu fühlen und zur Ruhe zu kommen, wenigstens für kurze Zeit.

Der Zwang dient dem Menschen also als Funktion bei Angst, um Sicherheit oder Ordnung o.ä.  wieder herzustellen.

Klassische (Verhaltens-)Therapie hilft meist nicht

In der klassischen (Verhaltens-)Therapie wird versucht sich den Zwangsgedanken und anderen Impulsen (Zwangshandlungen) zu widersetzen bzw. sie dauerhaft und diszipliniert zu unterdrücken oder sogar auszumerzen. Leider sind solche Aktionen eher problemstabilisierend, denn alles, was wir „wegmachen“ oder „nicht haben wollen“ rückt stärker in unseren  Fokus und wird damit größer. 

Mit einer Reizkonfrontation wird deswegen die Angstreduktion nicht erreicht, sondern sogar im Gegenteil, die Angst und das große Sicherheits- und Ordnungsbedürfnis noch verstärkt.

Ein ungünstiger Kreislauf aus Leistungsdenken und Versagensangst beginnt. Zurück bleibt dann oft der Patient mit dem Gefühl versagt zu haben.

Niemand muss seinen Zwängen hilflos ausgeliefert sein.  Wer verstanden hat, welchen Auslöser es für den Zwang/Zwangsgedanken gibt, der kann auch mit entsprechenden Übungen Gegenmaßnahme einleiten. Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten zur Selbsttherapie, mit denen es schon unzählige Zwangspatienten geschafft haben, ihren Weg zurück in ein zwangloses Leben zu finden.

Die effektivsten Techniken hat Klaus Bernhardt in seinem Buch „Zwänge und Zwangsgedanken loswerden“ zusammengefasst. Diese Techniken sind eine Auswahl der besten aus unterschiedlichen Therapieansätzen und Erkenntnissen der Hirnforschung.

Diese kann man völlig risikolos auch ohne therapeutische Unterstützung anwenden oder gemeinsam mit einem der Bernhardt-Therapeuten erlernen bzw. begleiten zu lassen. (Hilfe zur Selbsthilfe)

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Barbara Cada

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