Narzissmus ist eine Form der Seele des Menschen um in Situationen zu überleben, in der das eigenen Selbstwertgefühl angegriffen wird.
Also grundsätzlich etwas Wichtiges und Lebensnotwendiges.
Jeder hat narzisstische Teile in sich, die heißen „ich brauche Bestätigung“, „ich will gesehen werden“ und „ich brauche Lob und Liebe“.
Diese narzisstischen Anteile sind wichtig um sich wohl zu fühlen und gesund zu bleiben.
Wir suchen uns hierzu ein Gegenüber, die uns das geben können. Das ist erst mal etwas ganz neutrales und normales. Das ist gesunder, positiver Narzissmus.
Positiver Narzissmus ist ein Teil eines positiven Selbstwertgefühls. Menschen mit positiven Selbstwertgefühl können sagen: „das habe ich gut gemacht, ich finde mich in Ordnung, das kann ich gut.
Diese Feststellung kommt aus einem Erleben der eigenen Fähigkeiten.
Menschen mit positiven narzisstischen Anteilen können mit Fehlern gut umgehen. Sie stürzen weder ab, noch machen sie andere Menschen dafür verantwortlich.
Sie können Fehler zugeben. Sie ärgern vermutlich darüber, fühlen sich aber trotzdem als wertvoller Mensch.
Eine der defizitären Formen des Narzissmus ist die narzisstische Persönlichkeitsstörung.
So ein Mensch freut sich nicht nur über die Zustimmung und Bestätigung von anderen, sondern er braucht die Anerkennung um sich überhaupt Wert zu fühlen.
Er braucht die Anerkennung um zu überleben.
Diese Menschen können sich nicht aus sich heraus in Ordnung finden und schon gar nicht sich lieben.
Narzissten sind nicht selbstverliebt, sondern sie entwickeln eine Idealvorstellung von sich und genau diese Idealvorstellung lieben sie.
Diese Idealvorstellung ist extrem überhöht und das macht sie besser als andere. Sie stellen sich damit über andere.
Defizitäre Narzissten müssen so eine Idealvorstellung von sich entwickeln. Das ist ein Schachzug des Körpers um zu überleben.
Denn wer als Kind nicht gewollt oder angenommen wird, so wie er ist, der muss nach einer lebbaren Lösung suchen.
Eine der Reaktionen ist: ich werde etwas ganz besonderes, ich werde dir es zeigen.
Ich werde Superman oder Superwoman!
Diese Menschen fangen dann an sich eine Welt aufzubauen, die klüger, strahlender, genialer ist als der Rest der Welt.
Er stellt sich über alle anderen und identifiziert sich dann damit.
Diese „Super-Stellung“ hat aber keinen wirklichen Boden oder eine Grundlage, der in seinem innersten vertrauen kann.
Er braucht deswegen zwingend andere, die ihn und seine Vorstellung von Großartigkeit bestätigen.
Ohne diese Bestätigung geht ihm die Luft aus und er kann nicht überleben.
Er braucht deswegen immer einen Partner oder andere verbindliche Gegenüber, die ihn mit ihrer Bestätigung und Aufmerksamkeit stabilisieren. Damit erhalten sie die notwendige narzisstische Zufuhr, die ihm die nötige Sicherheit geben bzw. seine Bedürfnisse erfüllen.
Schwierig wird es nur, wenn so etwas wie Fehler passieren. Fehler lassen sie in ihrem Höhenflug abstürzen.
Das geht gar nicht, das kratzt am Image und würde ihn schlimmstenfalls seiner Partner oder Fans berauben. Die lebensnotwendige Zufuhr wäre dann abgeschnitten.
Aber auch dafür gibt es Lösungen: er dreht einfach den Spieß um und macht andere Menschen dafür verantwortlich, für das, was er selbst verbockt hat.
Das ist noch ein Grund mehr sich in eine feste Beziehung zu begeben.
Narzisstische Beziehungen dienen dem Narzissten um sich zu stabilisieren. Es geht dabei nie um den anderen, sondern nur um sich selbst. Der Partner gibt ihm die nötige Zufuhr, damit die Bedürfnisse des Narzissten erfüllt werden.
Dem Narzissten ist nicht wichtig, was sein Partner braucht.
Der Narzisst braucht den Partner zum Lebenserhalt. Und solange der Partner ihm diese Zufuhr liefern kann, ist es gut:
Diese ganzen Verhaltensweisen sind zwingend notwendig für den Narzissten, da sonst sein ganzes Bild von sich und damit auch von seinem Leben ins Wanken geraten würde.
Was nicht sein kann, darf nicht sein.
Weil sein Verhalten so lebensnotwendig für ihn ist, kennt er auch keine Schuld und kein schlechtes Gewissen. Es geht ja um sein Überleben.
Die Rolle des Partners variiert, je nach Schwere der narzisstischen Störung.
Ein Ende findet dieses Spiel, wenn der Partner nicht mehr weiter die narzisstische Zufuhr gewährleisten kann (Krankheit und Burnout) oder nicht mehr leisten will.
Dann wird sich der Narzisst ein neues oder lohnenswerteres Opfer für sein „Überleben“ suchen.
Zurück bleibt immer ein Partner und Kinder, die mit einer schweren Traumatisierung zu kämpfen haben.
Narzissmus hat nicht nur eine positive (gesunder Selbstwert) oder eine negative (maligne Persönlichkeitsstörung) Ausprägung.
Zwischen den beiden Formen liegt ein ganzes Spektrum an narzisstischer Vielfalt, die nicht ausschließlich defizitär ist.
Daher ist es wichtig sich jeden Fall einzeln genau anzusehen.
Auch wer lange das Spiel eines starken Narzissten mitgespielt hat, sollte nicht nur auf den Narzissten zeigen.
Wichtiger für den Betroffenen ist es zu begreifen, warum der Narzisst diese Macht über ihn bekommen und halten konnte.
Oft hat der betroffene Partner bereits eine abhängige Persönlichkeitsstruktur als Anlage. Oder es entwickelt sich in der narzisstischen Beziehung eine abhängige Persönlichkeitsstruktur.
Genau wie beim Narzissmus ist diese abhängige Persönlichkeitsstruktur auch nicht nur schwarz oder weiß.
Auch hier liegt ein großes Spektrum zwischen den extremen Formen.
Aber genau da sollte in einer Psychotherapie genau hingesehen werden.
Genau an dieser Stelle kann Veränderung stattfinden.
Denn eins ist klar: der Narzisst ändert sich freiwillig nie!
Wir können telefonieren oder online in einem virtuellen Praxisraum alle Fragen, Probleme, Konflikte und Themen persönlich besprechen.
Wie das genau geht? Probiere es aus und melde dich jetzt für ein kostenloses Informations- und Kennenlern-Gespräch an.
Der nachfolgende Onlinekalender steht die rund um die Uhr zur Verfügung.
Menschen mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung haben ein krankhaftes Bedürfnis nach Bewunderung: Männer stellen sich häufig rücksichtslos in den Mittelpunkt, Frauen versuchen oft, anderen alles recht zu machen. Der Autor veranschaulicht Entstehung, Verlauf und Heilungsmöglichkeiten dieses weit verbreiteten Leidens.(Vorgänger Titel: 978-3-491-40149-5)
Narzissmus ist nicht nur das egozentrische Kreisen um das eigene Ich, sondern die verzweifelte Suche nach sich selbst und nach Grenzen. Wie Frauen darunter leiden, zeigt die erfahrene Psychotherapeutin Bärbel Wardetzki eindrucksvoll in ihrem psychologischen Standardwerk. Sie beschreibt aber auch, was Frauen mit starken Selbstzweifeln wissen sollten, um ihr Leiden zu beenden.
Posted on 3. Mai 2019 by prenzeline.